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Die Kreisgruppe Wilhelmshaven des "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V." ist dem Verein zum Erhalt der Südzentrale als korporatives Mitglied beigetreten.
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Unsere Südzentrale - Abriss oder Rettung?

Der Abriss der Südzentrale wäre ein unverzeihlicher Fehler.

Liebe Mitbürgerinnen
und Mitbürger,

in den vergangenen Tagen und Wochen wurde vielfach öffentlich darüber diskutiert, ob der Erhalt der Wilhelmshavener Südzentrale allein das private Interesse unseres Vereins sei, und wir damit auch für einen möglichen Kauf und die Finanzierung zuständig sind.
Richtig ist: Der Erhalt steht nach wie vor im öffentlichen Interesse, denn es handelt sich um ein geschütztes Baudenkmal.

Rechtlich obliegt die Aufgabe der Denkmalpflege den Eigentümern und auch der Stadt, in der dieses Baudenkmal steht. Wir vom Verein setzen uns dafür ein, wollen die Stadt dabei unterstützen, dass aus formalem Denkmalschutz auch Denkmalpflege wird. Und damit Pflege und Erhalt unserer Authentizität und Identität.

Die Südzentrale ist – unbestritten – ein weit über unsere Stadtgrenzen hinaus wichtiges, bekanntes und einzigartiges Gebäude für die Industriebaugeschichte. Verbunden mit der Entstehungsgeschichte unserer Stadt, dem einzigartigen Bau im Ensemble mit unserem Wahrzeichen – der Kaiser-Wilhelm-Brücke – und der Bedeutung für Wilhelmshaven mit ihrer Schaffung von Energie, Licht und Wärme für Stadt und Marine, ist die Südzentrale untrennbar mit uns allen verbunden. Dazu in prominenter Lage auf einem seinerzeit extra hierfür vorgesehenem Grundstück, direkt am Wasser.
Trotzdem besteht eine Abrissgenehmigung für dieses bedeutende Gebäude. Diese Abrissgenehmigung hebt den rechtlichen Denkmalschutz jedoch nicht auf. Sie besagt nur, dass der Eigentümer abreißen kann, wenn ihn der Erhalt wirtschaftlich unzumutbar belastet. Durch Verkauf und ein durchdachtes Nutzungskonzept, wie es der Verein gerade erstellen lässt, und daraus resultierende Fördermöglichkeiten, wird ihm diese Belastung genommen.

Gerade in den letzten Wochen wiesen alle Signale für den Erhalt der Südzentrale in eine positive Richtung. Erst vergangene Woche Mittwoch gab es einen einstimmigen Ratsbeschluss für eine Unterstützung der Stadt an der Erstellung des Nutzungs- und Finanzierungskonzeptes, das unser Verein auf den Weg gebracht hat. Mehr als 1.000 Menschen waren bei der Filmpremiere am 2. Februar dabei, aktuell haben wir über 350 Vereinsmitglieder und mehr als doppelt so viele Unterstützer in den Internet-Medien, dazu zahlreiche Leserbriefe und Medienberichte – der Verein hat es geschafft, denkt man. Die Südzentrale hat es geschafft.

Stattdessen steht in einem Zeitungsbericht zu lesen: Die Eigentümer fühlten sich durch die Vereinsaktivitäten unter Druck gesetzt. Sie hätten über 15 Jahre gewartet.

Der Verein möchte niemanden unter Druck setzen, aber die Dinge voranbringen. Deshalb haben die Mitglieder viel kostenlose Vorarbeit geleistet, von der Verkäufer und Käufer profitieren. Engagierte Wilhelmshavener Bürgerinnen und Bürger haben viele Jahre für die Südzentrale gekämpft, seit 2011 organisiert in einem Verein. Der Vorstand dieses Vereins hat es geschafft, die Gespräche zwischen Eignern und Stadt zu aktivieren. Neben Fachveranstaltungen mit Experten aus ganz Deutschland, die wir organisierten, gibt es konkrete, fachlich erarbeitete Nutzungs- und Finanzierungskonzepte. Eine Expertise von 2011 geht, ausgehend von einer Sicherung in Dach und Fach, um den Verfall zu stoppen, über verschiedene Schritte bzw. Alternativen der Innutzungnahme, über 10 Jahre verteilt, von einem Finanzierungsbedarf zwischen 1,5 Mio Euro (Sicherung) bis maximal 10 Mio Euro aus, wobei bestimmte Nutzungen sich auch mit einem geringeren Aufwand umsetzen lassen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten fließen nun in das offizielle Gesamtgutachten mit ein.

Es gibt kritische Stimmen, das wachsende öffentliche Interesse am Erhalt der Südzentrale könne den Kaufpreis nach oben treiben. Richtig ist: Unterhalb eines "Liebhaberpreises" gibt es einen realistischen Preis, der die erforderlichen Instandsetzungskosten berücksichtigt und Verkäufer wie Käufer zufriedenstellt und zusammenbringen kann.

Wir möchten noch einmal aufzeigen, warum die Stadt, die die Planungshoheit besitzt, sich jetzt mit aller Macht für den Erhalt einsetzen sollte – und warum auch den Eigentümern dringend von dem Abriss abzuraten ist:

Derzeit wird das geräumte Grundstück – ohne Südzentrale – ohne Preisangabe, vom Eigentümer im Internet als Fläche für die Entwicklung eines Einzelhandelsstandortes angeboten. Im aktuellen Bebauungsplan ist jedoch eine hafenwirtschaftliche Nutzung festgeschrieben. Bebauungspläne können geändert werden, aber dies sollte im Interesse einer zielgerichteten, zukunftsorientierten Stadtplanung geschehen. Wenn Wilhelmshaven momentan etwas überhaupt nicht braucht, sind das weitere Einzelhandelszentren. Das weiß jeder, der die Berichte über zunehmende Leerstände in den letzten Wochen verfolgt hat oder das Händlersterben mit eigenen Augen wahrnimmt. Was die Stadt braucht, um Einwohner zu binden und neue zu gewinnen, und auch weitere Touristen zu begeistern, sind „weiche“ Standortstärken, in jüngster Zeit von Experten als „DNA“ einer Stadt identifiziert. Ein Stadtbild, das heimatliche Identität vermittelt sowie ein ansprechendes kulturelles Freizeitangebot. Derzeit findet, nicht zuletzt im Rahmen von STEP+, eine entsprechende Neuordnung der Stadtlandschaft statt. In diesen Kontext muss die Südzentrale eingebunden werden, wobei es auch darum geht, dass die Bürger und ihre politischen Vertreter bestimmen, wie Wilhelmshaven sich zukünftig präsentiert.

Momentan droht die Abrissbirne über der Südzentrale, ohne dass eine Nutzung des geräumten Grundstückes planungsrechtlich abgesichert ist. Nicht auszudenken, dass ein ruinöses Gelände im historischen Herzen Wilhelmshavens liegen bleibt, das mangels planerischer Grundlagen nicht zu vermarkten sein wird. Wir hingegen verlieren damit unwiederbringlich dieses wunderbare Gebäude der Südzentrale.

 Mit dem Abriss allein wäre es zudem nicht getan – ein „baureifes“ Grundstück, das einen Käufer interessieren würde, müsste auch von den mächtigen Fundamenten im Boden befreit werden, und damit legt man auch die Altlasten frei, die rings um den Großen Hafen alle Grundstücke betreffen, siehe beim Grundstück des Columbia-Hotels und auch auf dem Banter-Kasernen-Gelände. Da kommt eine Größenordnung auf den Eigentümer zu, die noch nicht abzusehen ist. Auch die Stadt könnte mit ihrer Pflicht zur Gefahrenabwehr von diesen Altlasten betroffen sein.

Nicht nur aus historischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht sind deshalb Erhalt und Nutzung des vorhandenen Gebäudes, unter dem diese Gefahren sauber versiegelt sind, die sinnvollste Variante.

Gern übersehen wird auch die Funktion der Südzentrale als imposante Lärmschutzwand. Lärmintensiver Hafenbetrieb und Wohnbebauung liegen im Osten der Südstadt dicht beieinander, was nur durch die vorhandene akustische Abschottung möglich ist. Wer baut eine neue Lärmschutzwand, wenn die Südzentrale gefallen ist? Und wie soll die Wand aussehen, direkt neben der Kaiser-Wilhelm-Brücke, dem Wahrzeichen unserer Stadt, unlängst für 7 Mio Euro restauriert?

Der Verein lebt einen Bürgersinn, wie ihn auch Sport-, Kultur- oder andere Vereine verstehen: Die Mitglieder delegieren nicht alle Verantwortung auf die Stadt, sondern tragen das ihre zum Gemeinwohl bei, leisten ehrenamtlich, was immer möglich ist. Das heißt jedoch nicht, dass die öffentliche Hand dadurch ihrer Verantwortung entbunden ist.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wir werden weiterhin mit all unserer Kraft daran arbeiten, das Schlimmste abzuwehren, was unserer Südzentrale passieren kann. Dafür brauchen wir weiterhin Ihre Unterstützung. Neben fortlaufenden Gesprächen mit allen Verantwortlichen werden wir weiterhin die interessierte Öffentlichkeit informieren. In diesem Sinne findet am morgigen Sonntag auf vielfachen Wunsch die zweite Vorführung des Südzentralen-Films statt (2. 3., 12 Uhr, UCI Kinowelt) und es wird danach an der KW-Brücke wieder Gelegenheit zu Informationen und Diskussionen geben.

Wir weisen erneut ausdrücklich darauf hin, dass Grundstück und Gebäude der Südzentrale Privatbesitz sind und bitten alle, dies zu respektieren, zumal niemand möchte, dass neugierigen Besuchern etwas zustößt.

Wir, der Verein, stehen für den Erhalt der Südzentrale: Helfen Sie uns durch Ihre Mitgliedschaft und/oder eine Spende. Nähere Infos:

www.suedzentrale.de